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Die BMW R 12 war ein Motorrad der Bayerischen Motoren Werke, das 1935 präsentiert wurde und als meistgebautes Vorkriegsmotorrad von BMW gilt. Wegweisend an der R 12 und der gleichzeitig erschienenen BMW R 17 war die erste hydraulisch gedämpfte Teleskopgabel im Motorradbau; sie hatte 88 mm Federweg.[1][2]

BMW

BMW R 12, Baujahr 1940
R 12
Hersteller BMW
Produktionszeitraum 1935 bis 1942
Klasse Motorrad
Motordaten
Zweizylinder-Boxer-Viertaktmotor
Hubraum (cm³) 745
Leistung (kW/PS) 14,7/20
Höchst­geschwindigkeit (km/h) 120
Getriebe 4 Gänge
Antrieb Kardan
Bremsen Trommel
Leergewicht (kg) 162
BMW R 12 mit Beiwagen im Einsatz bei der Wehrmacht, Russland, Juli 1941.
BMW R 12 mit Beiwagen im Einsatz bei der Wehrmacht, Russland, Juli 1941.
Motor und Antrieb der BMW R 12, Baujahr 1940
Motor und Antrieb der BMW R 12, Baujahr 1940

Geschichte


Am 14. Februar 1935 präsentierte BMW die R 12 gemeinsam mit dem sportlichen Schwestermodell R 17 auf der Deutschen Automobilausstellung in Berlin erstmals der Öffentlichkeit als Nachfolger der R 11.[3] Mit Seitenwagen war die R 12 das Standardgespann der Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg, wenn auch weniger bekannt als die BMW R 75. Für den militärischen Einsatz wurde sie nur mit Einvergasermotor geliefert.[4] Bis 1942 wurden 36.000 R 12 in München gebaut.[5]


Technik



Motor


Der Motor mit der Bezeichnung M 56 S 6 oder 212 war ein längs eingebauter Zweizylinder-Boxer-Viertaktmotor mit stehenden Ventilen.[6] Die R 12 mit zwei Vergasern war mit einer Batteriezündung ausgerüstet, die „Behördenmaschine“ mit der Einvergaseranlage dagegen mit einer Magnetzündung, die unabhängig von der Batterie arbeitete.[7] Für den Einsatz bei der Wehrmacht wurde der Motor von 20 auf 18 PS gedrosselt.[8]


Antrieb


Die R 12 hatte ein klauengeschaltetes Vierganggetriebe mit Handschaltung am Tank und schrägverzahntem, „geräuschlosem“[7] vierten Gang; die Antriebswelle verlief auf der rechten Seite des ungefederten Hinterrades.

BMW bezeichnete die Kraftübertragung vom Getriebe zum Hinterrad als „Kardanantrieb“, die Antriebswelle als „Kardanwelle“ und das Getriebegehäuse am Hinterrad als „Kardangehäuse“ – technisch richtig war es lediglich ein Wellenantrieb des Hinterrades, da es keine Kardangelenke gab.[9]


Fahrwerk und Bremsen


Der Hinterradantrieb wurde mit einer feststehenden Steckachse neu konstruiert, damit waren die Räder austauschbar.[7] Die bisherige Kardanbremse entfiel, stattdessen hatten beide Räder Trommelbremsen.[7]


Technische Daten


Kenngröße R 12 mit einem Vergaser[6] R 12 mit zwei Vergasern[5]
Bohrung 78 mm
Hub 78 mm
Hubraum 745 cm³
Verdichtungsverhältnis 5,2 : 1
Leistung 18 PS (13,2 kW) bei 3400 min−1 20 PS (14,7 kW) bei 4000 min−1
Höchstgeschwindigkeit 110 km/h 120 km/h
Leergewicht 162 kg
Tankinhalt 14 Liter

Für spätere Ausführungen der R 12 mit einem Vergaser gab BMW 18 PS bei 3400 min−1 als Dauerleistung und 20 PS als Höchstleistung bei 4000 min−1 an.[10]


Die BMW R 12 im Museum


R12 im HGM Wien
R12 im HGM Wien

Im Heeresgeschichtlichen Museum in Wien befindet sich in der Dauerausstellung „Republik und Diktatur“ (Saal VII) eine BMW R 12, die während des Zweiten Weltkrieges in der deutschen Wehrmacht im Einsatz war. Das Motorrad war das Gerät eines Kradmelders, überstand den Krieg und trägt noch den originalen Tarnanstrich.[11]


Siehe auch



Literatur




Commons: BMW R 12 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. BMW R 12 Schnittzeichnung der Telegabel. In: BMW Geschichte. BMW AG, 1935, abgerufen am 9. Dezember 2015 (Zeichnung im BMW Group Archiv): „BMW Werkszeichnung“
  2. BMW Pressemappe IFMA 1972. In: BMW Geschichte. BMW AG, 1972, abgerufen am 12. Mai 2021 (aus BMW Group Archiv): „BMW Pressemappe, S. 3“
  3. BMW präsentiert bei den Modellen R 12 und R 17 die weltweit erste hydraulische Teleskopgabel. In: BMW Geschichte. BMW AG, 14. Februar 1935, abgerufen am 9. Dezember 2015 (Text im BMW Group Archiv).
  4. Wolfgang Zeyen und Jan Leek: BMW – Die Motorräder seit 1923. Motorbuch Verlag, Stuttgart 2004, ISBN 3-613-02401-2, S. 71–73, 87 u. 88.
  5. BMW R 12 Zweivergaser. In: BMW Geschichte. BMW AG, abgerufen am 9. Dezember 2015 (Dossier im BMW Group Archiv mit technischen Daten).
  6. BMW R 12 Einvergaser. In: BMW Geschichte. BMW AG, abgerufen am 9. Dezember 2015 (Dossier im BMW Group Archiv mit technischen Daten).
  7. Die Neuerungen an den BMW-Maschinen 1935. In: BMW (Hrsg.): BMW Blätter. 100.000 Auflage. Nr. 22. Berlin Februar 1935, S. 12–15 (bmw-grouparchiv.de [PDF; abgerufen am 8. Dezember 2015] Hausmitteilungen der Bayerischen Motoren-Werke AG).
  8. Suermondt: WH-Fahrzeuge 2005 S. 5
  9. Ersatzteilliste für die BMW Krafträder Typ R 12 (750 ccm Touren-Modell ) / Typ R 17 (750 ccm Sport-Modell). In: BMW Geschichte. BMW AG, Mai 1935, abgerufen am 8. Dezember 2015 (Ersatzteilliste mit Bildern, 97 Seiten).
  10. Handbuch für das Kraftrad BMW R 12 750 ccm. In: BMW Geschichte. BMW AG, Januar 1942, abgerufen am 9. Dezember 2015 (Handbuch mit Bildern, 78 Seiten).
  11. Manfried Rauchensteiner, Manfred Litscher (Hrsg.): Das Heeresgeschichtliche Museum in Wien. Graz, Wien 2000 S. 82.

На других языках


- [de] BMW R 12

[en] BMW R12 and R17

The BMW R12 and R17 are flat-twin engine motorcycles made by BMW Motorrad from 1935 through 1942. They were developed in 1935 based on the R7 concept of 1934.[3][4] A few hundred R17s were made, ending in 1937, while the R12 continued through 1942, with a total of 36,008 produced.[5]

[fr] BMW R 12

Elle fut, peut-être, la première motocyclette (avec la BMW R 17) à avoir une fourche télescopique à amortissement hydraulique de série. La fourche télescopique existe depuis le début du XXe siècle. Ce fut la moto la plus courante des BMW d'avant-guerre surtout en version « militaire ».

[ru] BMW R12

БМВ R-12 (нем. BMW R-12) — немецкий мотоцикл, производившийся компанией БМВ перед Второй мировой войной. Был представлен в 1935 году и в том же году запущен в производство[1]. До окончания производства в 1942 году выпущено 36 002 мотоцикла R-12. Выпускался в двух вариантах: с коляской и без. Имел гражданскую и военную модификации.



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