Die MV Agusta 750 S auch MV Agusta 750 Sport, war ein Motorrad der Firma MV Agusta, das von 1970 bis 1975 gebaut wurde. Von dieser Modellreihe wurden 583 Exemplare gefertigt.[3]
MV Agusta | |
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![]() MV Agusta 750 S Modelljahr 1970–73 | |
MV Agusta 750 S | |
Hersteller | MV Agusta |
Produktionszeitraum | 1970 bis 1975 |
Klasse | Motorrad |
Bauart | Superbike |
Motordaten | |
Viertaktmotor, luftgekühlter Vierzylinder-Reihenmotor, DOHC, Nockenwellenantrieb über Stirnräder, zwei Ventile pro Zylinder, Ölsumpfschmierung, zwei Dell’Orto-Vergaser mit 24 mm Durchmesser, Spulenzündung | |
Hubraum (cm³) | 742,9 |
Leistung (kW/PS) | 53 (72) bei 9.200 min−1 |
Drehmoment (N m) | 58[1] |
Höchstgeschwindigkeit (km/h) | 200 |
Getriebe | 5-Gang-Getriebe |
Antrieb | Kardanwelle |
Bremsen | vorne: Duoduplex-Trommelbremse 230 mm / hinten: 200 mm Trommelbremse |
Radstand (mm) | 1.390 |
Sitzhöhe (cm) | ? |
Leergewicht (kg) | 230 |
Vorgängermodell | MV Agusta 600 |
Nachfolgemodell | MV Agusta 750 Sport America[2] |
Nachdem das Modell MV Agusta 600 durch die Auslegung als Tourenmaschine und mangelnde Formgebung kein großer Erfolg war, wurde das Nachfolgemodell nach sportlichen Gesichtspunkten überarbeitet. Der auf Basis des Rennmotors entwickelte Vierzylinder erfuhr eine Hubraumerweiterung durch Aufbohren, die Auspuffanlage wurde entsprechend der Zylinderzahl aufgewertet, die Sitzbank verändert, ein Sportlenker angebracht und die Lackierung der Marke entsprechend vorgenommen.
Das Kernstück des Motors bildet das sogenannte Bankett, ein Steuer- und Lagergehäuse; daran waren Kurbeltrieb, Zylinder und Zylinderkopf montiert. Das Bankett nahm die aus neun Teilen zusammengesetzte Kurbelwelle in sechs Lagerböcken auf, ebenso die Stirnräder im Steuerturm für den doppelten Nockenwellenantrieb. Nach dem Lösen von zwölf Muttern konnten die auf dem Bankett montierten Einheiten herausgehoben werden.[4] Besonders auffällig war die feine Verrippung der Kühllamellen sowie der überdimensionale Zylinderkopf durch den doppelten Nockenwellenantrieb. Das quer eingebaute Kassettengetriebe wurde vom Motor durch eine verzahnte Kurbelwange angetrieben. Über einen spiralverzahnten Kegelrad-Winkeltrieb war es mit der Kardanwelle zum Hinterrad verbunden.[5] Die Fußschaltung befand sich auf der rechten Seite, der erste Gang lag oben, alle weiteren Gänge wurden nach unten geschaltet.[6] Im Gegensatz zum Vorgängermodell MV Agusta 600 wurden von 1970 bis 1973 Duoduplex-Trommelbremsen an der Teleskopgabel verwendet, ab dem Modelljahr 1974 eine hydraulische Zweischeibenbremse von Scarab.
Die Modellvarianten waren in wesentlichen Baugruppen mit der Basisvariante MV Agusta 750 S identisch. 1975 wurde nur das Basismodell nach Deutschland importiert.[7]
Als um 1970 japanische Motorradhersteller den Motorrad-Weltmarkt entdeckten, gerieten sowohl englische als auch italienische Motorradhersteller in finanzielle Schwierigkeiten. Die Preise waren relativ hoch, die gefertigten Stückzahlen blieben niedrig und entsprechend wenige Motorräder blieben in Europa. Zeitgenössische MV Agusta 750 S und ihre Folgemodelle dieser ersten Baureihen erlangten u. a. durch die Rennerfolge von MV Agusta Exklusivität. Die wenigen Maschinen wurden fast sämtlich mit enormem finanziellen Aufwand restauriert und blieben zumeist in Sammlerhand. Erreicht eine dieser Raritäten den Gebrauchtfahrzeugmarkt, werden heute sehr hohe Preise erzielt.[11]
Serie F4: F4 750 Serie Oro | F4 1000 R | F4 1000 S | F4 Tamburini | F4 1000 SENNA | F4 100 CC
Serie Brutale: Brutale 800 | Brutale 910 | Brutale 910 R
Serie F3: F3
Einzylinder: MV Agusta 125 Sport | MV Agusta 175 CSS
Zweizylinder: MV Agusta 350 Sport
Vierzylinder: MV Agusta 600 | MV Agusta 750 S | MV Agusta 750 Sport America
Rennmaschinen: MV Agusta 125 Bialbero | MV Agusta 125 Motore Lungo | MV Agusta 125 Sport Competizione (Monoalbero) | MV Agusta 250 Bicilindrica | MV Agusta 350 Dreizylinder | MV Agusta 500 Dreizylinder | MV Agusta Corse 500 Quattro Cardano | MV Agusta 500 Vierzylinder | MV Agusta Sechszylinder