Die Kawasaki 500 H1 ist ein Motorrad des japanischen Herstellers Kawasaki, das auch MACH III genannt und von 1968 bis 1976 gebaut wurde.[2] Die Kawasaki H1 war mit einer Höchstgeschwindigkeit von 201 km/h bei ihrem Erscheinen die schnellste Serienmaschine. Abgeleitet von der H1 wurde die Kawasaki H1R, eine käufliche Rennmaschine.
Kawasaki | |
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![]() 500 H1 MACH III von 1969 | |
Kawasaki 500 H1 | |
Hersteller | Kawasaki Heavy Industries, Ltd |
Produktionszeitraum | 1968 bis 1976 |
Klasse | Motorrad |
Bauart | Sporttourer |
Motordaten | |
luftgekühlter Dreizylinder-Zweitaktmotor mit Getrenntschmierung | |
Hubraum (cm³) | 498 |
Leistung (kW/PS) | 44 / 60 bei 7.500 min−1 |
Drehmoment (N m) | 57,3 bei 7.000 min−1 |
Höchstgeschwindigkeit (km/h) | 201[1] |
Getriebe | 5-Gang |
Antrieb | Kette |
Bremsen | Trommelbremsen vorne Ø 206 mm, hinten Ø 180 mm |
Radstand (mm) | 1400 |
Maße (L × B × H, mm): | 2095 × 840 × 1080 |
Sitzhöhe (cm) | ca. 78 |
Leergewicht (kg) | 174 |
Bereits Ende 1968 erschien die H1 auf dem Markt. Sie wurde von einem luftgekühlten Dreizylinder-Reihenmotor angetrieben, der 1967 unter Leitung von Yikio Otsuki entwickelt worden war und nur wenig mehr Gewicht hatte als ein Twin-Motor.[3] Die Kolbenkanten steuerten den Einlass. Um eine Überhitzung des mittleren Zylinders vorzubeugen wurden die äußeren Kühlrippen so geformt, dass ihn zusätzliche Luft erreichte. Der Motor hatte eine kontaktlose elektronische Zündung und drei 28-mm-Mikuni-Vergaser. Ein schmaler Rückgratrohrrahmen mit zwei Unterzügen bildete die Basis des Motorrads, eine – aus heutiger Sicht – unterdimensionierte Teleskopgabel und eine zweiarmige Hinterradschwinge nahmen die Räder mit Reifen in der Dimension 3.25–19 (vorne) und 4.00–18 (hinten) auf.[4] Verzögert wurde das Vorderrad mit einer 206 mm-Duplex-Trommelbremse, hinten mit einer 180 mm Simplex-Bremse. 1972 wurde vorn eine 292-mm-Scheibenbremse eingeführt.
Durch den Erfolg der 500 H1 angeregt, entwickelte Kawasaki die 750 H2 Mach IV als neues Topmodell, das ab 1972 Maßstäbe in Beschleunigung und Höchstgeschwindigkeit setzte. Auch in den kleineren Klassen rundete man das Angebot 1972 mit der 250 S1 Mach I, und 350 S2 Mach II (350-SS), sowie 1974 mit der 400 S3 Mach II (400-SS) ab. Strengere Emissionsvorschriften bedeutenden das Produktionsende der Kawasaki Mach III, von der etwa 110.000 Exemplare gefertigt wurden.[5] Gut erhaltene Exemplare werden heute für über 7.000 Euro angeboten, der Einsteigerpreis betrug damals (1969) 4.200 DM.[6]
Die H1 machte mit dem Erscheinen den Hersteller Kawasaki zu einem „Synonym für Leistung“. Die Mach III hatte eine „gewisse Brutalität und faszinierende Ungezähmheit,“[8] die der Hersteller insbesondere bei der Vermarktung betonte.[9][10] Das Fahrwerk war dabei der Motorleistung nicht gewachsen: Als „Wackelpudding erster Güte“ wurde die Kawasaki bezeichnet.[11] Der hohe Schwerpunkt und die ungünstige Gewichtsverteilung von 57 Prozent auf dem Hinterrad trug dazu bei, dass bei voller Beschleunigung (4,2 Sekunden von 0 auf 100 km/h; die Viertelmeile in 12,8 Sekunden) das Vorderrad vom Boden abheben konnte. Im angelsächsischen Sprachraum entstand daher der Name „Rodeo-Bike“.[12] Der anfangs ausladende, hirschgeweih-förmige Lenker und die schaumgummigepolsterte Doppelsitzbank wurden als Zugeständnisse an die Wünsche auf dem US-amerikanischen Markt gewertet.[13]
Jahr | Stückzahl |
1968 | 2.211 |
1969 | 15.230 |
1970 | 20.591 |
1971 | 22.132 |
1972 | 19.521 |
1973 | 15.389 |
1974 | 15.764 |
1975 | 4.903 |
1976 | 1.768 |
Gesamt | 117.509[14] |
Supersportler: Ninja H2 | Ninja ZX-10 R | Ninja ZX-10 RR | Ninja 125
Naked Bikes: W 800 | Z H2 | Z 900 | Z 900 RS | Z 650 | Z 125
Sporttourer: Ninja H2 SX | Z 1000 SX | Ninja 650
Cruiser: Vulcan S
Enduros: Versys 1000 | Versys 650
Cross: KX 450 | KX 250 | KLX 110R | KX 85 II | KX 65
Motorroller: J 300 | J 125
Leichtkrafträder: Ninja 125 | Z 125
Zweitakter: 250 Samurai A1 | 350 Avenger A7 | 250 S1 | 350 S2 | 400 S3 | 500 H1 | 750 H2
Naked Bikes: Estrella | W 650 | Z-Reihe | Z 1 | Z 1000 | Z 1000 Z1-R | Z 750 | Z 300 | Zephyr-Serie
Sportler: ZXR-Serie: ZXR 400 | ZX-7 R | ZXR 750 | Ninja ZX-9R | ZX-12 R | 250 R | Ninja ZX-6 R
Sporttourer: GPZ-Reihe: 250 | 305 | 500 S | 550 | 600 R | 750 | 750 Turbo | 900 R | 1000 RX | 1100 Horizont | 1100
ER-5 | ZZR 600 | ZR-7 | GTR 1000 | 1400 GTR | Z 1300 | ZZR 1400
Cruiser: Vulcan 900 | VN 1600 | VN 2000
Enduros: Versys-X 300 KMX | KLE 500 | KLR | KLV 1000
Wettbewerbsmotorräder: H1R | KR 250/350 | KR 750