Die BMW R 1100 GS ist ein Motorrad der Bayerischen Motoren Werke. Die Reiseenduro wurde im September 1993 auf der IAA in Frankfurt am Main präsentiert.[1] Das Motorrad wurde wie alle Modelle der R-Reihe von einem Boxermotor angetrieben und im BMW-Werk Berlin in Spandau endmontiert. Die Modellbezeichnung GS bedeutet Gelände/Straße, der interne Werkscode lautet R259. Von dem Modell wurden 43.596 Einheiten[2] in der Zeit von 1994 bis 1999 hergestellt, davon wurden 21.800 Exemplare in Deutschland verkauft.[3]
BMW | |
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Werkscode R259e | |
BMW R 1100 GS | |
Hersteller | BMW |
Verkaufsbezeichnung | R 1100 GS |
Produktionszeitraum | 1994 bis 1999 |
Klasse | Motorrad |
Bauart | Reiseenduro |
Motordaten | |
Luftgekühlter Zweizylinder-Viertakt-Boxermotor | |
Hubraum (cm³) | 1085 |
Leistung (kW/PS) | 59 kW / 80 PS bei 6750 min−1
57 kW / 78 PS bei 6500 min−1 |
Drehmoment (N m) | 97 Nm bei 5250 min−1 |
Höchstgeschwindigkeit (km/h) | 197 km/h |
Getriebe | 5 Gänge |
Antrieb | Kardanantrieb |
Bremsen | Doppelscheibenbremse vorn Ø 305 mm, Scheibenbremse hinten Ø 276 mm |
Radstand (mm) | 1509 |
Maße (L × B × H, mm): | 2189 × 920 × 1366 mm |
Sitzhöhe (cm) | 84/86 zweifach einstellbar |
Leergewicht (kg) | 243 |
Vorgängermodell | BMW R 100 GS |
Nachfolgemodell | BMW R 1150 GS |
Die R 1100 GS hat einen luft-/ölgekühlten Zweizylinder-Boxermotor mit vier Ventilen pro Zylinder und jeweils einer obenliegenden Nockenwelle pro Zylinder. Der Motor hat einen Hubraum von 1085 cm³ und leistet 59 kW (80 PS).[4] Aus versicherungstechnischen Gründen sind die meisten in Deutschland verkauften Motorräder auf 57 kW (78 PS) gedrosselt. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 195 km/h. Das Leergewicht beläuft sich auf 243 kg (betankt). Der Kraftstofftank hat ein Fassungsvermögen von 24 Litern und ermöglicht durch moderne Einspritztechnik Reichweiten von über 400 km. Die GS hat die elektronische Motorsteuerung MA 2.1/2.2 von Bosch (Motronic). Die zwei Zylinder haben eine Bohrung von 99 mm Durchmesser, die Kolben einen Hub von 70,5 mm bei einem Verdichtungsverhältnis von 10,3 : 1. Der Hersteller empfiehlt die Verwendung von bleifreiem Benzin mit einer Klopffestigkeit von mindestens 95 Oktan.
Das Fahrwerk baut auf einer mittragenden Motor-Getriebe-Einheit mit angeschraubtem Hilfsrahmen auf. Das vielfach als positiv empfundene Fahrverhalten verdankt die GS der neu konstruierten Telelever-Vorderradführung und der Paralever-Hinterradführung.
Der Neupreis betrug zu Beginn des Verkaufszeitraums 17.450 DM. Aufpreispflichtige Extras wie Antiblockiersystem oder Heizgriffe konnten ab Werk geliefert werden.
Es gibt zwei unterschiedliche Angaben zum Tankinhalt von BMW. Die Modelle mit Kunststofftank wurden mit 25 Liter Tankinhalt angegeben, während die Modelle mit Blechtank nur mit 24 Liter angegeben wurden. Beide Angaben sind richtig. Das theoretische Volumen des Tanks beträgt 25 Liter. Hiervon sind jedoch nur 24 Liter nutzbar, da der Tank konstruktionsbedingt nicht vollständig befüllt werden kann.
Konkurrenzmodelle waren die Reiseenduros Honda XRV 750 Africa Twin und Yamaha XTZ 750 Super Ténéré. Abgelöst wurde die R 1100 GS von der hubraumerweiterten R 1150 GS.
„Mit der neuen Boxer-Generation und der damit verbundenen Fahrwerkstechnik stößt BMW in Form der R 1100 GS in Dimensionen vor, die großen Reise-Enduros bislang fremd waren. Neben ausreichend Off-Road-Qualitäten deckt sie nunmehr auch Bereiche ab, die bislang ausschließlich großvolumigen Straßenmotorrädern vorbehalten waren.“
„Doch trotz all der Lorbeeren – einige Probleme hat BMW bis heute nicht in den Griff bekommen. Da wäre zum einen das bereits von den RS-Modellen bekannte, hakende Getriebe. Zwar hatten die bayrischen Techniker versucht, das Getrieberuckeln zum Start der Enduro durch O-Ringe zwischen Getriebewellen und -rädern zu beheben. Aber leider nur mit der Konsequenz, daß sich die ohnehin nicht gerade gute Schaltbarkeit nochmals verschlechterte.“
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Vorkriegszeit | |||||
Zweiter Weltkrieg | |||||
Nachkriegszeit |
R 10 (Prototyp) • R 24 • R 25 • R 25/2 • R 25/3 • R 51/2 • R 51/3 • R 67/2 • R 68 | ||||
Vollschwingen-BMW 1955–1969 |
R 26 • R 27 • R 50 • RS 54 (Rennmotorrad) • R 60 • R 69 • R 50/2 • R 60/2 • R 50 S • R 69 S | ||||
„Strich-Fünfer“ 1969–1973 |
R 50/5 • R 60/5 • R 75/5 | ||||
„Strich-Sechser“ 1973–1976 |
R 60/6 • R 75/6 • R 90/6 • R 90 S | ||||
„Strich-Siebener“ 1976–1985 |
R 60/7 • R 75/7 • R 80/7 • R 100/7 • R 100 S • R 100 RS • R 100 RT • R 100 CS | ||||
„Kleine“ Zweizylinder-Boxer 1978–1985 |
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Zweizylinder-Boxer 1980–1997 |
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Vierventil-Boxer (1. Generation) 1993–2006 |
R 850 GS • R 850 RT • R 850 R / R Comfort • R 850 C • R 1100 R • R 1100 RS • R 1100 S • R 1100 GS • R 1100 RT • R 1150 RT • R 1150 R • R 1150 R Rockster • R 1150 RS • R 1150 GS • R 1150 GS Adventure • R 1200 C • R 1200 CL | ||||
Vierventil-Boxer (2. Generation) seit 2004 |
R 1200 S • R 1200 ST • R 1200 GS (K25) • BMW R 1200 R (K27) • BMW R 1200 R (K53) • BMW R 1200 RT (K26) • BMW R 1200 RT (K52) | ||||
F- und G-Baureihe seit 1993 |
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K-Baureihe (Reihenmotor) seit 1983 |
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HP-Baureihe |
HP4 • HP2 Enduro • HP2 Sport • HP2 Megamoto | ||||
Roller |